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Missbrauch bei den Domspatzen

Sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche: Jetzt werden auch die Regensburger Domspatzen ein Thema. Für morgen Vormittag hat das Regensburger Ordinariat zu einer Pressekonferenz eingeladen, um über „Fälle zwischen den Jahren 1958 und 1973” zu informieren. Bistumssprecher Clemens Neck erklärt, dass man die Vorfälle „transparent untersuchen” wolle. Dazu werde das Bistum eine Kommission einrichten. Bis 1963 war Theobald Schrems als Domkapellmeister Leiter der Regensburger Domspatzen. 1964 übernahm Papstbruder Georg Ratzinger dieses Amt, das er bis 1994 inne hatte.
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Kommentare (14)

  • KK

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    Uhhh das betrifft den Papst dann direkt. Wunderbar! Verlogenes Pack….Da trifft das Wort “scheinheilig” gleich noch besser.

  • Joachim Datko

    |

    – Ich kann vor der katholischen Kirche nur warnen.
    Aus meiner Sicht betreibt die katholische Kirche an der Bevölkerung Gehirnwäsche.

    – Jeder Katholik ist an der Macht der katholischen Kirche mit schuld, er stützt das System.

    – Und da hat man in Regensburg den katholischen Papst zum Ehrenbürger gemacht!

  • Thomas Pfeiffer

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    “transparent untersuchen” erinnert mich an “brutalsmögliche Aufklärung”. Ich bin mal gespannt, ehrlich gesagt, glaube ich nicht daran, dass ein Mitglied der katholischen Kirche/Kurie soetwas “transparent” untersuchen kann.
    Da sollte ein unabhängiger Staatsanwalt her!

  • Paul Haverkamp

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    Kurieren an Symptomen – Verweigerung von Reformen

    Das „System“ kath. Kirche ist durchzogen von undemokratischen, intransparenten, Männer dominierten, Macht verteidigenden, Frauen- und Sexualität verachtenden, die Evolution verteufelnden, einen systemisch, ungeschichtlichen dogmatischen Ansatz verherrlichenden, die Laien arrogant belächelnden und Reformen fürchtenden Amts- und Verwaltungsstrukturen.

    Jeder, der in der kath. Kirche ein Weiheamt empfangen hat, geht sofort in die Defensivhaltung und in die Kommunikationsverweigerung, sobald von außerhalb der besorgte Ruf nach Veränderung an diesen Ämter- und Verwaltungsstrukturen laut wird; obwohl man genau weiß, dass z.B. der Pflichtzölibat oder die Frauenordination biblisch nicht legitimiert werden können, geht man sofort in eine Angriffsposition und verfasst Apostolische Schreiben, von denen man behauptet, sie hätten den Charakter einer „Ex-cathedra-Entscheidung“ (vgl. „Ad tuendam fidem“, „Instruktion über die kirchliche Berufung von Theologen“). Mit Hilfe von Eidversprechen macht der Papst sich die Hierarchie, die Theologieprofessoren bis hin zum Kaplan und Pastoralassistenten gefügig und verhindert auf diese Weise eine Diskussion über seinen absolutistischen Regierungsstil.

    In diesem ganzen Sumpf von Intransparenz, Willkür und Verweigerung demokratischer Grundrechte konnte über Jahrzehnte all das heranwachsen, was wir heute mit Pädophilie-Verbrechen bezeichnen. Immer wurde vertuscht, geleugnet, verharmlost und vor allem keine öffentlichen, demokratischen Gerichtsverfahren. Kein Kardinal bzw. Bischof hat bisher wegen Vergehen bzw. Verbrechen im Pädophiliebereich ein Gefängnis von Innen gesehen

    Solange die Kirche sich in ihren Strukturen nicht verändert, ist der Misserfolg des gegenwärtig betriebenen Aktionismus vorprogrammiert.

    Paul Haverkamp, Lingen

  • Veits M.

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    Soll noch mal betont werden, dass es – zumal in Bayern – KEINE unabhängigen Staatsanwälte gibt. Auch wenn seit Jahr und Tag die Neue Richtervereinigung einen geändertes Status anstrebt. Vielleicht wird es was mit der neuen Bundesjustizministerin, die eine Reform der Justiz – zuständig: grundsätzlich die Länder – mit einer angestrebten S e l b s t v e r w a l t u n g – also losgelöst von der Exekutive – auf den Weg bringt. Das wäre endlich mal ein Fortschritt und eine Stärkung der Demokratie!

  • Mathilde Vietze, Erikaweg 76, 93053 Regensburg

    |

    Eigentlich müßte vor allem die Amtskirche selbst ein großes
    Interesse daran haben, daß die Mißstände lückenlos aufge-
    klärt werden, damit die überwiegend gute Arbeit, die in kirch-
    lichen Einrichtungen geleistet wird, nicht unter den schwarzen
    Schafen leidet.
    Freilich werden jetzt eine Reihe von Reaktionären wieder auf-
    heulen und sagen, daß es bloß die “Kirchenfeinde” sind, die
    das Ganze aufbauschen, um denen, die sich “zu ihrem Glau-
    ben bekennen” zu diffamieren.

  • Tobi

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    So lange die Kirche lieber selbst all ihre Missbrauchsfälle aufklärt wird sich an der Grundproblematik gar nichts ändern. Die Höchststrafe für den Täter ist die Versetzung, wenn er wieder auffällt wird er eben weiter versetzt. Zurück bleiben seelisch zerbrochene Opfer die oft erst Jahrzehnte später über das erlittene sprechen können.

    Die Kirchen leisten sich ein eigenes Arbeitsrecht, eine eigene Gerichtsbarkeit, genießen Steuerfreiheit und lassen sich gerne zusätzlich allimentieren. Gerne ziehen sie für sich die Vorteile raus und werden zu wirtschaftlichen Multiplayern dank ihrem mittelalterlichen Herrschaftsstatus.

    So verwerflich dass schon alleine wäre, wenn die Kirchen wenigsten “Näher am Menschen” wären könnte Mensch darüber noch hinwegsehen. Das dem nicht so ist zeigt jeder weitere Missbrauchsfall innerhalb der Kirchenmauern der nicht von der Kirche selbst aufgeklärt wurde auf verachtenswerteste weise.

    Pfründe sichern, Kohle scheffeln, lügen und vertuschen, dass ist die moderne Kirche…

  • Joachim Datko

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    Meiner Meinung nach wird keine gute Arbeit in katholischen Institutionen geleistet!

    Zu ” Mathilde Vietze, Erikaweg 76, 93053 Regensburg
    5. März 2010 um 9:24 Uhr … überwiegend gute Arbeit, die in kirch-
    lichen Einrichtungen geleistet wird”

    Katholische Einrichtungen zementieren ihr Weltbild und den Anfangsmythos der katholischen Kirche (Teufel, Hölle, Gott, Himmel). Damit versuchen sie meiner Ansicht nach die freie Entfaltung des Menschen zu unterdrücken. Ich kann vor der katholischen Kirche und den Einrichtungen nur warnen. Es sind die Mitläufer, die den Organisationen die Macht geben.

  • Veronika

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    Sehr bedauerlich ist die Sache schon, aber Aufklärung tut not. Übrigens soll einer der damaligen Geistlichen nicht Friedrich Z., sondern Georg Z. geheissen haben. Hoffentlich klärt man hier richtig auf, denn der Vorname scheint mir sehr wichtig zu sein.
    Auch die Sommerfreizeiten der Kath. Jugendfürsorge sollte man wohl genauer untersuchen. Nicht wegen sexuellem Missbrauch, sondern wegen Gewalttätigkeiten sonstiger Art. Man erinnert hier Anfang der 1990er Jahre, dass ein Kind über eine Stunde auf einem Getränkeautomaten ca. 2 m hoch sitzen gelassen worden sein soll. Als Strafe für ungebührliches Verhalten! Hat mir ein Bekannter erzählt. Aufklärung tut not, sonst gehts wohl immer weiter, und der Erpressung (für ein höheres Amt?) – ja, auch dies solls geben – könnte Tür und Tor geöffnet sein.

  • Corelli

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    @Paul Haverkamp
    @Joachim Datko
    Meine uneingeschränkte und vollinhaltliche Zustimmung!

    Der weiter oben von grace gepostete Beitrag aus der SZ vom 5.3. unterstreicht sehr schön den geschilderten Sachverhalt:

    Monika Preis ist Vertrauensperson in der “Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern”. Als ihr Vorwürfe gegen einen Pfarrer zu Ohren kommen, informiert sie das Bistum Regensburg. Die Reaktion: Sie bekommt eine Unterlassungserklärung.
    http://www.sueddeutsche.de/,tt2m1/bayern/887/505093/text/

    In diesem Zusammenhang darf auch nochmals an die vorbildliche Aufklärerrolle erinnert werden, die das Bistum Regensburg bei einer jüngst durchgeführten Spiegel-Umfrage spielte:
    http://www.spiegel.de/panorama/bild-677496-56711.html

    Und für alle, die diesen mittelalterlichen Päderastenzuchtverein nicht länger mit ihrer Kirchensteuer unterstützen wollen, hier noch mal der Evergreen:
    http://www.kirchenaustritt.de/

  • Veits M.

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    „Wo, Pater Benedikt , bist du gewesen, als sie unsern Bruder geholt haben wie Schlachtvieh, wie Schlachtvieh, wo?“

    Ich schätze Ihre klare und deutliche Meinungsäußerung, Herr Paul Haverkamp.
    http://www.zeit.de/gesellschaft/generationen/2010-02/bischoefe-missbrauch?commentstart=1#cid-587075

    Zur Frage der päpstlichen Geheimhaltungsbefehle bzw. sogar die Anordnung zur systematischen Vertuschung siehe u.a. http://www.internetpfarre.de/blog/archives/239-KIRCHENRECHT-DOKUMENTE-SEXUELLER-MISSBRAUCH-KRITIK-AN-ROEMISCHER-GEHEIMHALTUNG-IST-VERFEHLT.html und dagegen aber Uta Ranke-Heinemann oder Hans Küng.

  • Veronika

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    Traurig, traurig, traurig …

    Jetzt hab ich mich doch noch einmal bei meiner Omi erkundigt, und die wusste im Gegensatz zu vielen älteren Regensburger Domkapitularen noch sehr genau, was damals so Ende der 50er/ Anfang der 60er Jahre muss es gewesen sein, in ganz grossen Lettern in der BILD (Zeitung) stand. Nämlch dass ein Geistlicher und Kirchenmusikdirektor namens Georg Z., aus der Nordoberpfalz stammend, wohl mehrere Kinder und Jugendliche in der von ihm gegründeten Sing- und Spielschule E. missbraucht haben soll. Hier soll Geld geflossen sein. Stellt sich jetzt nur die wohl nie mehr klärbare Frage (da ja alle an Gedächtnisschwund leiden), ob dieser Geistliche auch bei den Domspatzen, wo er Präfekt war, so gehandelt hat.

    Echt schade, dass man für die Aufklärung in dieser Diözese genau diejenigen Leute einsetzt, die ob deren Alters gar nicht wissen können (und werden), was auch nur ein Jahr vor deren Einsetzung gelaufen ist.
    Und die werten Herren im Ornat (mit Pelzkrägelchen), die scheinen ganz und gar verschwunden zu sein. Nur der Bischof darf noch was sagen, was übrigens auch nicht zufriedenstellen mag.

  • Patricia Wehrmann

    |

    Ich halte mich zurzeit in der Provinz in Frankreich und war sehr ueberrascht in der Localpresse (la Montagne) über Missbrauch in Regensburg zu lesen. Natuerlich, wusste ich schon durch Regensburg Digital aber es waere mir manchmal lieber etwas positives ueber Regensburg im Ausland zu lesen.
    Nach diverse Skandale in Irland, USA, Oesterreich, Deutschland etc…..sollte die Katholische Kirche sich schaemen . Diese Institution ist für mich nicht mehr glaubwûrdig .

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