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Längere Anfahrtszeiten, Stress und Kostendruck

Sperrung der Nibelungenbrücke: Pflegedienste warnen vor „massiven Einschränkungen“

Für jeweils zwei Wochen wird die Nibelungenbrücke ab 31. Juli zunächst stadtaus-, dann stadteinwärts gesperrt. Private und von Verbänden getragene Pflegedienste hatten auf eine Ausnahmegenehmigung zum Durchfahren der Baustelle gehofft – so wie sie dem ÖPNV gewährt wird. Weil es die nicht gibt, schlagen sechs Unternehmen jetzt Alarm.

Die Nibelungenbrücke wird ab kommender Woche saniert und wird jeweils zwei Wochen in einer Fahrtrichtung gesperrt. Foto: Stadt Regensburg

Angesichts der bevorstehenden Sperrung der Nibelungenbrücke wegen Sanierungsarbeiten schlägt ein Netzwerk aus ambulanten Pflegediensten in Regensburg Alarm. Kommenden Montag soll es damit losgehen. Und weil die wichtigste Nord-Süd-Verbindung in Regensburg für jeweils zwei Wochen zunächst stadtauswärts, dann stadteinwärts für den motorisierten Individualverkehr  gesperrt ist, drohten „massive Einschränkungen“, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung von insgesamt sechs Pflegediensten.

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Denn während ÖPNV, Rettungs- und Einsatzfahrzeuge die Nibelungenbrücke trotz der Sanierungsarbeiten in beiden Fahrtrichtungen befahren dürfen, gilt dies für die Pflegedienste nicht. Sie müssen – ebenso wie der übrige Verkehr – mit der Umleitung über Adolf-Schmetzer-Straße, Straubinger Straße, Odessa-Ring und Walhalla Allee vorlieb nehmen.

„Pflegedienst unterscheidet sich formal nicht von Pizzaservice“

Man sei als Gruppe an die Verwaltung herangetreten und habe gebeten, auch mobilen Pflegediensten die Durchfahrt während der Sanierungsarbeiten zu gewähren. Weil dies ja auch für den ÖPNV möglich und die entsprechenden Pkw der Dienste seien klar gekennzeichnet seien, habe man auf eine „unbürokratische Lösung“ gehofft.

Doch „ungeachtet der Tatsache, dass die Patienten mitunter (z.B. wegen Bettlägerigkeit) ganz existenziell auf deren Pflegeleistungen angewiesen sind“, habe die Verwaltung „angesichts der einschlägigen Vorschriften keine Spielräume zur Erteilung einer Nutzungsgenehmigung“ gesehen, heißt es in der Erklärung. „Aus deren Sicht unterscheidet sich ein Pflegedienst formal letztlich nicht von einem Pizzaservice oder Paketdienst.“

Keine Hilfe von der Stadtspitze

Interventionen bei Seniorenbürgermeisterin Astrid Freudenstein und Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer seien erfolglos geblieben. Diese sähen sich „außer Stande, etwas für die Pflegedienste zu tun“. Auch darüber hinaus hätten die beiden „kein Interesse an einem weiterführenden Austausch mit Vertretern der lokalen Pflegedienste über deren Situation erkennen“ lassen, lautet das ernüchternde Fazit der unterzeichnenden Unternehmen, die ansonsten in Konkurrenz zueinander stehen. Namentlich:

  • Ambulanter Burgweintinger Pflegedienst Daniela Liegl
  • Caritas- Sozialstation Mitte-Ost
  • Pegasus Pflegedienst Dagmar Müller
  • PflegeMobil Regensburg, Sozialteam – Management und Holding GmbH
  • RAD – Regensburger Ambulante und stationäre Dienste GmbH
  • Regensburger Sozialstation

Hintergrund der Aufregung: Bereits jetzt stehen mobile Pflegedienste angesichts von Fachkräftemangel, gestiegener Kosten und gedeckelter Pauschalen unter Druck. Hinzu komme die „zunehmend prekärer werdenden Verkehrssituation in Regensburg“, heißt es in der Erklärung.

Für die Anfahrt gibt es 5,12 Euro

Aktuell werde die Anfahrt eines privaten Pflegedienstes zu Patientinnen pauschal mit 5,12 Euro vergütet. „Sobald eine Anfahrt länger als fünf bis sechs Minuten dauert, drohen angesichts der gedeckelten und häufig zu geringen Entgelte der Pflege- und Krankenkassen erhebliche Defizite.“ Schon allein deshalb treffe die Sperrung der Nibelungenbrücke die Dienste besonders schmerzhaft. „Umwege über die Autobahn im Westen oder die Osttangente sowie die dort drohenden Staus würden deren Anfahrtszeiten schließlich um ein Vielfaches verlängern.“

Für den morgigen Dienstag hat der Zusammenschluss nun zu einer Pressekonferenz geladen. Bis dahin hat die städtische Pressestelle auch eine Stellungnahme auf eine Anfrage unserer Redaktion in Aussicht gestellt.


Nachtrag der Redaktion: Ein zuvor genanntes Unternehmen wurde heute auf eigenen Wunsch aus dem Artikel entfernt. Es habe sich um ein Missverständnis gehandelt.

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Kommentare (36)

  • Wuzzi

    |

    Habe von dieser Stadtverwaltung und dem Planungs- und Baureferat nichts anderes als vorprogrammiertes Chaos erwartet. Mal sehen, was dann beim Bau der Straßenbahn und bei der gleichzeitigen Tunnelsanierung auf uns zukommt.

  • Mr. B.

    |

    Pflegedienste, Notdienste sind wichtiger als alles andere.
    Ganz einfach, die Landbevölkerung, welche zur Arbeit muß, bekommt ebenfalls eine Ausnahmegenehmigung und die Städter fahren mit dem Fahrrad zur Arbeit.

  • EMIL

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    Ich weiß schon, unbürokratische Möglichkeiten sind nicht der deutschen liebstes Ding, aber ich schreibs spontan trotzdem: Könnte man nicht für diese vier Wochen die Seiten “tauschen”? Nördliche Dienste übernehmen Patienten “oberhalb” der Brücke, südliche im Gegenzug “unterhalb”? Vielleicht gibts ja noch andere Ansätze, nur mal so als Brainstorming …

  • Native

    |

    Über sieben Brücken musst du gehen.
    Vorhandene und fehlende Brücken in Regensburg waren und sind schon immer ein Problem. Alle größeren Sanierungen und Sperrungen werden zum Problem und Nadelöhr. Ich erinnere mich noch an den Totalausfall der Donaukanalbrücke (Protzenweiherbrücke) nach der Schiffshavarie, der lange Ausfall der Oberpfalzbrücke. Anstehende Brückensanierungen, Nibelungenbrücke, Kumpfmühlerbrücke, Paffensteinerbrücke (A93), Autobahnbrücke Sinzing (A3), eigentlich für den Fernverkehr gedacht, usw. werden zum Dauerärgernis. Sollte die Stadtbahn realisiert werden, kommen noch langwierige Baustellen auf der Nibelungenbrücke, Eiserne Brücke, Galgenbergbrücke hinzu. Es zwickt hinten und vorne! Zusätzliche Brücken als Tangenten könnten den Verkehr entzerren. Brücken sind zur Bewältigung der Mobilität notwendig. Zum Beispiel eine Brücke am Schopperplatz, am Grieser Spitz, die Kneitingerbrücke, Nahverkehrsbrücke Sinzing, Regenbrücke bei Sallern und eine Brücke bei Tegernheim (Hafenspange). Andere Städte europa- und weltweit haben die Notwendigkeit von Brücken für funktionierende Mobilität erkannt und realisiert. Die Belastung durch Verkehrsmissionen wird zukünftig durch E-Mobilität sinken. By the way – nicht alle Mobilitätsbedürfnisse lassen sich mit dem Lastenfahrrad realisieren. Nicht geeignet für alle Personengruppen, bei jeder Witterung, Pendler (Entfernung), Lieferdienste, Handwerker, Dienstleister und Besucher in Abendgarderobe. Der Bau der Steinernen Brücke (1135-1146) in Regensburg war zu der Zeit eine vorausschauende Planung, die heute leider fehlt. Es gibt auch noch andere wichtige Aufgaben, als nur das Freizeitareal Altstadt.
    https://www.brueckenweb.de/4content/bruecken/4brueckenanzahl.php

  • Hthik

    |

    “Für den morgigen Dienstag hat der Zusammenschluss nun zu einer Pressekonferenz geladen. Bis dahin hat die städtische Pressestelle auch eine Stellungnahme auf eine Anfrage unserer Redaktion in Aussicht gestellt.”

    Hoffentlich wissen wir dann mehr. Im Voraus möchte ich auf etwas Grundsätzliches hinweisen. Es ist in den meisten Fällen eher traditionell als erforderlich, dass ein Pflegedienst mit dem Pkw fährt. Die Pflegemittel und Pflegehilfsmittel sind vor Ort vorrätig.

  • Superstructure

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    @native
    Bravo, hinsichtlich der Brücken muss ich Ihnen vollkommen Recht geben. Für den ÖPNV ist nur die Nibelungenbrücke vorgesehen, auch für die Stadtbahn. Wenn Regensburg weiterhin funktionieren soll, auch im Hinblick auf das prognostizierte Bevölkerungswachstum, braucht man zusätzliche Brücken. Regensburg muss für die Bürger lebenswert bleiben, Das Weltkulturerbe darf Brückenbau deshalb nicht verhindern.

  • Armin Fischer

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    Für die Ambulanten Pflegedienste ist das eine sehr schlimme Situation.
    Ich hatte lange Jahre in der Pflege gearbeitet und bin bis 2015 in Regensburg gewohnt.
    Ich kenne das von vielen Kollegen, dass man da kaum um die Runden kommt in den Touren. Noch dazu hat ja Regensburg mehrere Flaschenhälse. Ich fürchte, da werden dann einige Mitarbeiter kein frei oder Urlaub in der Zeit nehmen können, da der betroffene Stadtteil dann eigene Touren bekommen muss.
    Angesichts des Schicksals der Pflegebedürftigen ist der Vergleich der Stadt Regensburg „Pflegedienst unterscheidet sich formal nicht von Pizzaservice“ ein starkes Stück.
    Zeigt eigentlich dass hier Leute am Arbeiten sind, die von der Pflege überhaupt nichts wissen. Rein menschlich halte ich solche Mitarbeiter für eine Fehlbesetzung. Eigentlich sollten ja dort Interessen von den Bürgern vertreten werden.

  • Ottmar

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    Jetzt wird mal eine Straße saniert und plötzlich ein Aufschrei von allen Seiten. Seid froh das die Stadt aufgewacht ist und die marode Infrastruktur wieder erneuert.

  • Native

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    @Ottmar, gut wenn man jetzt aufgewacht ist, der „Dornröschenschlaf“ hat lange genug gedauert.
    Brücken verbinden und sind nicht des Teufels.
    Die Stadt hat den Auftrag (nicht erst seit heute) eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur für seine Bürger bereitzustellen. Diesem Auftrag erfüllt man nur hasenfüßig und wird von einflussreichen Lobbygruppen und extrem auftretenden, Interessengruppen (Minderheiten) getrieben. Dem Allgemeinwohl wird das oft nicht gerecht. Es gilt auch in kommunaler Trägerschaft, Projekte zu realisieren. Überteuerte, weil, hoch subventionierte Großprojekte sind deshalb nicht immer die beste Lösung. Ebenso das delegieren der Verantwortung an andere unflexible Aufgabenträger (z. B. DBAG, Bundesverkehrsministerium, Wasserwirtschaftsamt, usw.)
    Es ist besser keine ausgrenzende, „ideologische Mauern“ zu errichten, sondern weltoffen, verbindende Brücken zu bauen. Wir leben nicht mehr im Mittelalter mit Zugbrücken. Stadt-Land Konkurrenz Denken ist nicht mehr zeitgemäß. Oder machen alle anderen Städte, alles falsch? Die unflexible Stadt Regensburg kommt mir vor wie ein Autofahrer auf der Autobahn, der in Gegenrichtung fährt und sich über die vielen Geisterfahrer echauffiert.

  • Mr. B.

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    Zu EMIL und Hthik:
    Tolle Einstellungen haben Sie beide, wirklich.
    Hier sieht man wieder, wie weit Teile unserer Gesellschaft “menschlich verkommen” sind, wenn es um ältere Mitmenschen geht. Hoffen wir, dass sie beide im Alter keine Hilfe benötigen und wenn doch, diese dann bitte ablehnen.

  • Bettina

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    Zu Corona Zeiten wurden uns eingeredet alles für die alten, hilfsbedürftigen Menschen tun zu müssen und jetzt ists wieder egal ob ein Bettlägriger länger in seiner nassen Windl liegen muss.
    Jetzt wird wieder alles nach Vorschrift gemacht die Alten, Kranken sind jetzt wieder sch….egal

  • Anomaler Circus

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    Ambulante Pflege ist ein knallhartes Geschäftsmodell mit Risiken und Nebenwirkungen wie z.B. Größenwahn. Bei mir gegenüber parkt so ein “Angel for Cash” grundsätzlich im absoluten Halteverbot, welches da nicht aus Jux & Tollerei ausgeschildert wurde, eigentlich ist es auch für Nicht-Führerscheinbesitzer selbsterklärend. Es handelt sich um den Gehweg vor dem alten Stadtbad, in welchem Sanka & Notarzt oft zu tun haben, in der Regel wegen Senioren. Was der Trulla aber mal sowas von wumpe ist, sind ja nicht ihre, also parkt sie wie die Lieferpest, nur ungleich länger. Zum Vergleich: Anfang der 1990er war ich im Laden- & Messebau tätig. Und der Chef so: “Knöllchen zahlt ihr selber!”. Eine pädagogisch wertvolle Regel, man lernt Logistik sozialverträglich zu planen. Ich hatte das Glück, dass der Chef praktische Erfahrung im Außendienst besaß, seine Kalkulationen waren in der Regel realistisch, ganz ohne Navi mit Baustellen- & Unfallmeldungen in Echtzeit. Natürlich hat die Pflegebranche ganz andere Rahmenbedingungen, gestaltet von realitätsfremden Bürokraten. Nur wenn man das Problem wie alle anderen “Mobilitätsbranchen” auf die Straße abwälzt, sollte man nicht mit dem Begriff “sozial” argumentieren.

  • Zapfnmandl

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    Wäre es denn für die Verwaltung so schlimm gewesen zu sagen: ja, offiziell dürft ihr nicht, inoffiziell wird euch niemand stoppen, macht nur die Fahrzeuge klar erkennbar!? Das wäre doch einmal eine pragmatische Lösung gewesen im Sinne der Patienten.
    Wieso ist so etwas in diesem unserem Lande eigentlich gar nicht mehr möglich – jeder versteckt sich nur noch hinter Paragraphen aus Angst, Fehler zu begehen oder haftbar gemacht zu werden.

  • Michael

    |

    Denen die das zu verantworten haben kann man nur wünschen das sie eines Tages auch auf einen Pflegedienst angewiesen sind und dann durch so eine unangemessene und völlig unverständliche Entscheidung in einer vollgeschissenen Windel ausharren müssen. Hauptsache der ÖPNV kann ohne Probleme die Leute von A nach B bringen. Das kommt schon eher einem Pizzaservice gleich. Die im Bus könnten einen Umweg verkraften denen feht ja nichts aber das wären ja dann nicht tragbar. Bürokratie die zum Himmel stinkt

  • Native II

    |

    In Verwaltung und Politik sind heute Menschen an entscheidender Position, die Individualverkehr im Allgemeinen und Autoverkehr im Besonderen für des Teufels ansehen. Die Medien, die vor 30 Jahren noch wochenlang über das Versagen von Politik und Verwaltung berichteten, nehmen sich dieses Themas nicht mehr an. Schlussfolgerung: Die Einstellung der Stadtgesellschaft zum motorisierten Individualverkehr hat sich grundsätzlich verändert. Die Mehrheit ärgert sich, aber meldet sich nicht mehr zu Wort. Früher wären Maßnahmen in Hauptverkehrsachsen wie der Nibelungen- und der Kumpfmühlerbrücke nicht gleichzeitig angegangen worden, weil die Auswirkungen auf das Gesamtnetz betrachten und nicht hingenommen wurden. Heute ist es eben anders. Wir müssen aufpassen, dass es uns nicht passiert, wie es in München schon vorkommen soll, dass Handwerker aus dem Umland Aufträge im Stadtgebiet ablehnen.

  • Dugout

    |

    @Native: ” Die unflexible Stadt Regensburg kommt mir vor wie ein Autofahrer auf der Autobahn, der in Gegenrichtung fährt und sich über die vielen Geisterfahrer echauffiert.”

    Sie sollten sich eher mal hinterfragen, ob sie nicht der Geisterfahrer sind. Ihre immer gleichen Forderungen sind nicht realisierbar, überholt, abgelehnt, gestorben. 10 Jahre nach dem Ende der “Westtrasse” sind sie wirklich der letzte der diesem Schwachsinn nachweint.

    https://www.regensburg-digital.de/icomos-besiegelt-endgultiges-aus-fur-westtrasse/06052013/

    Ihre anderen Brückenpläne sind ähnlich durchdacht

  • Native

    |

    @Dugott, wenn sie sich nur da nicht täuschen, ich wäre der einzige (Geisterfahrer), der sich für eine verbesserte Anbindung der Region an die Stadt einsetzt. Die Verkehrsprobleme werden nun mal schwerpunktmäßig durch den Pendlerverkehr im Großraum Regensburg verursacht. Ich versuche seit Jahrzehnten für Verbesserungen, durch regelmäßige öffentliche Ansprache „wie an ein krankes Kalb“, an die Stadt zu werben. Leider bisher vergebens, es scheitert regelmäßig an der Unbeweglichkeit der Stadt und der dominierenden, blockierenden, destruktiven Kräfte. Hoffentlich „schießt man sich in der Stadt nicht selbst ins Knie“ durch ein selbst aufgebautes, negatives Image. Die fetten Jahre für Regensburg sind vorbei. Jammern nach dem Motto:“Gscheid soll´s mich frieren, wenn mir Mama keine Handschuhe strickt“, scheint auch nicht sehr erfolgsversprechend. Die angebotenen Lösungen der Stadt wirken, „wie dreimal abgeschnitten und noch zu kurz.“ Herr Dugott, ich weis nicht wo ihr „Place of Residence“ in Regensburg ist, würde aber sehr gut in den Stadtwesten (der satten Verweigerer) passen. „Mit voller Hose, ist gut stinken!“ Nix für ungut, have a nice Day!

  • Native

    |

    Es ist fatal, wenn man Gemeinsinn mit Schwachsinn verwechselt. Ihre Meinung steht gleichbedeutend zu ihrer geäußerten Meinung. Meinungsbildung lebt von der Vielfalt unterschiedlicher Einschätzungen. Zum Glück leben wir immer noch in einer pluralistischen Demokratie, wo dies möglich ist. Viele andere Länder beneiden uns darum.

  • Dogout

    |

    @Naive:
    Benutzen sie ihre Sturheit doch mal dafür, der Verkehr aus der Stadt RAUS zu bringen, anstatt mit Konzepten aus dem letzten Drittel des vorherigen Jahrhundert hausieren zu gehen.
    Dann würde vielleicht auch was sinnvolles rauskommen.

  • Stefan Aigner

    |

    @Native
    @Dugout

    Wenn Sie weiter über Sinn und Unsinn anderer Brücken diskutieren wollen, dann bitte nicht hier. Entsprechende weitere Kommentare werden gelöscht.

  • Robert Fischer ÖDP

    |

    Unterm Strich grenzt es doch an ein mittleres Wunder, dass überhaupt daran gedacht wurde, eine Spur freizuhalten.

    Witzig ist irgendwie, dass die StVO Sonderrechte für Postdienstleister vorsieht, damit die Briefe rechtzeitig ankommen. Auch irgendwie ein veraltetes Relikt. Da würden in der heutigen Zeit Sonderrechte für Pflegedienste angebrachter sein.

    Ich bin leider kein (Verwaltungs-)Rechtler. Aber bei Fußgängerzonen kann man diese Ausnahmen schon machen, warum also nicht bei Busspuren? Wikipedia sagt auch, dass Zusatzschilder mit Ausnahmen möglich sind.

    Kann ja sein, dass die Stadt Angst hat, dass dann “jeder daherkommt”. Aber dann soll sie es halt auch so benennen.

    @Native: Die Stadt hat oft auch einfach keine Lust so viel Geld für Pendelinfrastruktur auszugeben, von der sie selbst keinen Nutzen hat. Jemand, der zum Beispiel bei Krones arbeitet und in Wenzenbach Einkommenssteuer zahlt und durch Regensburg fährt, hilft der Stadt genau nichts bei der Finanzierung der sehr teuren Verkehrsinfrastruktur.
    Aber das ist nicht der einzige Grund.

    Zum Beispiel bei der Sinziger Autobrücke, die gefordert wurde, war der städtische Widerstand zu groß, weil dann die Prüfeninger Straße vermutlich kollabiert wäre am Durchgangsverkehr und die Prüfeninger Schloßstraße auch nicht geeignet gewesen wäre, den Verkehr zu stemmen.
    Die Sallerner Brücke erschließt sich mir auch nicht. Die B15 kann auch nicht mehr Verkehr aufnehmen.

    Unterm Strich haben wir an den sinnvollen Stellen schon Brücken, außer man will die Stadtautobahnpläne wieder zurück. Viel Erfolg beim Abriss vom Haus der Bayerischen Geschichte :D

  • Hthik

    |

    @Armin Fischer 25. Juli 2023 um 08:58

    “Angesichts des Schicksals der Pflegebedürftigen ist der Vergleich der Stadt Regensburg „Pflegedienst unterscheidet sich formal nicht von Pizzaservice“ ein starkes Stück.”

    Vorsicht. Das könnte man bei flüchtigem Lesen so verstehen, allerdings zeigt genaues Nachlesen, dass das kein Zitat der Stadt ist, sondern wie das Pflegenetzwerk die Haltung der Stadt umschreibt.

  • Hthik

    |

    @Mr. B. 25. Juli 2023 um 11:12

    “Hier sieht man wieder, wie weit Teile unserer Gesellschaft “menschlich verkommen” sind, wenn es um ältere Mitmenschen geht.”

    Wenn man pflegebedürftigen Menschen (alt sein ist optional) Gutes tun will, dann sollte man natürlich den Pflegedienste, die diese ja versorgen*, mehr Geld geben. Besser wäre aber noch, denen, die hinter diesen stehen, also etwa Trägern wie der Caritas mehr Geld zu geben. Wobei in dem Fall dann noch besser wäre, es der Kirche zu geben, die da ja dahintersteht. Sparen wir uns den ganzen Sums mit Krankenkassen, Sozialämtern und Gott weiß was und schicken das Geld einfach der Kurie. Oder gleich nach Rom.

    Keinesfalls natürlich sollte man das Geld den Pflegebedürftigen geben. Was sollten die damit? Die brauchen ja kein Geld, die brauchen Pflege.

    *Gemerkt? Das ist auch falsch. Es sind die Angestellten der Pflegedienste, die die Versorgung tatsächlich durchführen.

    Faszinierend zu sehen, wie es Arbeitgebern im Sozialbereich immer wieder gelingt, ihre Interessen als Allgemeininteresse und Arbeitnehmerinteresse auszugeben. Siehe auch kürzlich zur SVE in Schwabelweis.

    Was der arme EMIL Schlimmes gesagt haben soll, weiß ich jetzt aber nicht.

  • maslos

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    Es geht doch gerade mal ZWEI Wochen in einer der verkehrsärmsten Zeit (Sommerferien).
    Deshalb und auch mit der vorhanden Vorlaufzeit sollte das auch der verpeilteste “Pflegedienstleitende” halbwegs planen können.

    @Michel Zitat:
    “Hauptsache der ÖPNV kann ohne Probleme die Leute von A nach B bringen. Das kommt schon eher einem Pizzaservice gleich. Die im Bus könnten einen Umweg verkraften denen feht ja nichts aber das wären ja dann nicht tragbar.”

    Können Sie bitte ihre Abneigung gegen die “Reichen & Schönen” die den ÖPNV für ihre täglichen Fahrten zum Kavier/Schampus Einkaufen dringend benötigen bitte genauer definieren, Danke!

  • Florian Eckert

    |

    Was ich abgesehen von der Abfuhr der Stadt für das m.E. berechtigte Anliegen der Pflegedienste auch noch empörend finde, ist die von den Pflegekassen zugestande Anfahrtspauschale von 5,12 Euro. Alle, die in einem Beruf arbeiten, der mit einer Anfahrt zu den Kunden verbunden ist wissen, dass man auch im Regensburger Stadtgebiet ganz leicht auf eine Fahrzeit mit Parkplatzsuche von 30 bis 45 Minuten kommt. Auch wenn die aufeinanderfolgenden Pflegeeinsätze schneller angefahren werden können – kostendeckend ist diese lächerlich niedrige Pauschale eher selten. Zum Vergleich: Für die Anfahrt zu unserer Kundschaft berechnen wir die angefallene Zeit zum Stundensatz. Der beträgt inklusive Mehrwertsteuer rund 65 Euro. Für 5,12 Euro schaffe ich es also gerade so vom Firmenhof.

  • idefix

    |

    Was soll dieses Gejammere und Anspruchsdenken? Beim Neubau der Nibelungenbrücke musste diese im Sommer 2001 aus bautechnischen Gründen für 4 Wochen komplett gesperrt werden. Die Bevölkerung hat damals noch die Einsicht, dass dies notwendig ist und hat es mitgetragen. Heutzutage meint aber jede Interessengruppe, dass für sie der rote Teppich ausgelegt werden müsse und sie Sonderrechte haben müsste. Der Erhalt der Infrastruktur ist kein Selbstzweck und kein willkürlicher Akt der Verwaltung. Sie handelt im öffentlichen Interesse pflichtgemäß. Dafür müssen von der Bevölkerung eben Nachteile hingenommen werden, für die sie sich nicht zu rechtfertigen braucht, noch dazu, wenn sie die unvermeidlichen Einschränkungen gut vorbereitet und kommuniziert hat.
    Leider macht sich rd wiederholt zum Sprachrohr von Interessenvertretern. Ein Problem, das eigentlich keines ist, wird maßlos aufgebauscht und der Stadt und Verwaltung wird indirekt Willkür und Inflexibilität unterstellt. Bringen Sie doch einmal einen Beitrag über die schwere Arbeit der Asphaltkolonne, die der Arbeit bei 200 Grad Asphalttemperatur zusätzlich zur Hitze des Sommers ausgesetzt sind. Keiner der neunmalklugen Kommentatoren würde diese Arbeit machen wollen aber imstande sein, diese Belastungen durchzuhalten. Übrigens erarbeiten das beauftragte Unternehmen und deren Mitarbeiter auch die Steuergelder, von dem auch die Pflegeeinrichtungen profitieren.
    Fazit: Mehr Verantwortung und Einsicht für das Gemeinwohl zeigen und weniger an den Eigennutz denken und darüber reißerisch berichten.

  • Michael

    |

    @maslos
    Ob diejenigen die den ÖPNV täglich benutzen Reich und Schön sind oder nicht
    und ob diejenigen die den ÖPNV benutzen täglich zum Feinkosthändler gehen um Schampus und Kaviar zu kaufen oder nicht ist eigentlich völlig unrelevant.
    Fakt ist das die, die den ÖPNV benutzen noch selbst ihr Leben in der Hand haben und nicht auf tägliche Pflegerische Unterstützung angewiesen sind.
    Denen wir der der Umstand erspart einen Umweg in kauf zu nehmen aber denen
    die anderen Menschen helfen die vielleicht schon seit Stunden warten um aus einer unschönen und Lebensunwürdigen Situation wieder rauszukommen,
    denjenigen mutet man diesen Umstand schon zu.
    Für diese Menschen kann jede halbe Stunde mehr warten zu müssen eine extreme
    physische als auch psychische Belastung bedeuten.
    Da sieht man mal wieder das beste Bespiel das der kranke Pflegebedürftige Mensch in unserem System nichts mehr bedeutet sondern eher eine Belastung ist, vor allem eine finanzielle, da diese Menschen ja nichts mehr zur Wirtschaft beitragen sondern nur noch Kosten verursachen.
    Das ein großer Teil davon aber auch ihren Teil dazu beigetragen hat das steht dann aber leider nicht mehr im Fokus.
    Kann man nur hoffen das wenn es bei einem selber soweit ist ,
    man gleich Tod ist und unter der Erde damit einem solche Umstände erspart bleiben.
    Aber Hauptsache es ist alles Rechtens entschieden.
    Man könnte aber vielleicht noch eines machen falls mal wieder ein Pflegedienst vorbeifährt.
    Öffnet doch mal wieder das Fenster und klatscht.
    Bringt den Pflegern und den zu zu Pflegenden zwar nicht aber das muss ja wohl
    Dank und Unterstützung genug sein und das Gewissen ist wieder beruhigt.
    In diesem Sinne noch ein angenehmes Leben.

  • Hthik

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    @Florian Eckert 25. Juli 2023 um 20:30

    “… den Pflegekassen zugestande Anfahrtspauschale von 5,12 Euro.”

    Das handeln meines Wissens die Arbeitgeberverbände der Pflegewirtschaft mit den Krankenkassen aus. Wir keiner mit vorgehaltener Pistole gezwungen. Es geht um Geld.

    “Zum Vergleich: Für die Anfahrt zu unserer Kundschaft berechnen wir die angefallene Zeit zum Stundensatz. Der beträgt inklusive Mehrwertsteuer rund 65 Euro.”

    Eben. Wer das nicht will, muss sich einen anderen Vertragspartner suchen. Gibt auch Vertragsgestaltungen, wo für die Anfahrt nichts bezahlt wird. Also nicht extra ausgewiesen. Ist natürlich in der Gesamtkalkulation.

  • Hthik

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    @idefix 25. Juli 2023 um 22:29 | #

    “Leider macht sich rd wiederholt zum Sprachrohr von Interessenvertretern.”

    Liegt mir fern, den Gatekeeper der Aufmerksamkeit generell freizuspechen, aber immerhin dürfen her auch seine Kritiker schreiben. Irgendwas wird in der Zeitung stehen müssen

  • Hthik

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    @Michael 26. Juli 2023 um 10:39

    “Fakt ist das die, die den ÖPNV benutzen noch selbst ihr Leben in der Hand haben und nicht auf tägliche Pflegerische Unterstützung angewiesen sind.”

    So wie auch die bei Pfegediensten Arbeitenden, sei es als Besitzer, in der Verwaltung oder als Pfle Gender.

  • Sensation!

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    Mein Gott, die Welt geht unter! Liebe Pflegedienste: Ihr könnt die Altstadt aus jeder Richtung erreichen. Mit 15 Minuten Umweg. Und die Fahrkosten kriegt Ihr pro Einsatz, nicht pro Tag. Soll heißen: Wenn Ihr erst mal im Einsatzgebiet seid, ändert sich (fast) nichts. Eine gute Tourenplanung vorausgesetzt.

  • Native

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    @Stefan Aigner, meine Überlegungen zur Verkehrsinfrastruktur im Raum Regensburg sind nicht nur auf Brücken in Regensburg begrenzt. Obwohl ich sie für sinnvoll halte, denn Unfälle, Pannen, Baustellen, Sanierungen und Verkehrsspitzen führen regelmäßig zum Verkehrskollaps in Regensburg. Es geht also nicht nur darum Ausnahmeregelungen für bestimmte Verkehrsteilnehmer bei Baumaßnahmen zu regeln. Mobilität muss grundsätzlich für alle Verkehrsteilnehmer (Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV, Eisenbahn, Pendler, Dienstleister, Lieferverkehr, Touristen, Lkw-Verkehr und Fernverkehr auf den BAB A3 und A93) funktionieren. Bei der Verkehrsinfrastruktur wurde in der Vergangenheit viel „verschnarcht.“ Es kann nur noch besser werden. Dies treibt mich schon sehr lange um. By the way, was ist eigentlich mit den Planungen für die Donau-Moldau-Bahn? Man hört nichts mehr in der Presse. Bis zum Jahr 2025 ist es nicht mehr lange hin, oder ist sie inzwischen stillschweigend verschieden?
    https://www.mittelbayerische.de/archiv/1/aufbruchsignal-fuer-die-donau-moldau-bahn-11337014

  • Native

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    Man hat das Gefühl in Regensburg wird nur der Weg des geringsten Widerstands gegangen und nur die Not verwaltet, um nur nicht das Wahlvolk zu „verprellen.“ Wer nur die aktiven, einflussreichen Interessengruppen vertritt, wird den Bedürfnissen der Allgemeinheit (schweigende Mehrheit) und seinem politischen Auftrag, nur bedingt gerecht. Entscheidende notwendige Verkehrs-Infrastruktur Maßnahmen wurden jahrzehntelang nicht beherzt genug angegangen. Wem es aber nur um den Erhalt seines Stadtrats-Mandats geht, der sollte bei der nächsten Kommunalwahl mit eigener, populistischer Liste antreten. Ähnlich wie 1996 die Liste ALZ („Spaß muss sein, sprach Wallenstein…“), die auch zu einem Stadtratsmandat geführt hat. Aber eigentlich ist die Zeit für solche Späße jetzt zu ernst.
    https://www.regensburg-digital.de/trauer-um-alzheimer/28022008/

  • Native

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    @Dougot 25. Juli 2023 um 15:25
    Ich habe mir nochmal die Kommentar-Einträge reingezogen. Dabei ist mir aufgefallen, dass sie meinen Pseudonym-Namen „Native“ falsch geschrieben haben, oder war das beabsichtigt? Er steht für regional verwurzelt und geerdet. Mitnichten, ich bin nicht naiv! Ich meine es wie viele andere ernst. Ich wünsche gute Besserung.

  • Ideengeber

    |

    den Pflegediensten ein 4 Wochen Abo für die an den Brückenfüßen eh nur auf den Bürgertsteigen störend herrumstehenden eRoller spendieren. dann werden sie wenigstens benutzt . oder gleich die Marketing-Abteilung der Serviceanbieter direkt anschreiben. dann kriegt man das Ganze auch noch durch BEVOR die Brücke wieder offen ist.

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drin